Das Geheimnis der Erlösung ist Erinnerung

 Der Wald von Walldorf…
vom KZ zur Startbahn West
 

Es begann mit einer kleinen Mail meiner Freundin und Feng-Shui Beraterin… „eine Kundin von mir möchte in Walldorf ein Geschäft eröffnen, doch wir haben bei den Umbauarbeiten viele Probleme. Ich bekomme die Energien nicht richtig ausgeglichen. Kannst du dich mal eintunen und schauen, ob du uns mit Aura-Soma unterstützen kannst?“

Ich schaute mir in maps.google die Umgebung an… und mein Blick blieb an zwei Punkten hängen.  Immer wieder. Der Wald neben Walldorf, der Wald über Walldorf.

Ein weiterer Klick: in Walldorf hatte es ein Frauen-KZ gegeben. Zwangsarbeiterinnen mussten den Flughafen ausbauen helfen. 1972 von drei Jugendlichen entdeckt, die recherchierten bis dann später eine Gedenkstätte errichtet wurde.

Die ersten Essenzen zur Reinigung und Energetisierung der Wände und Räume des Ladens meldeten sich… die Themen um die es hier ging waren sehr groß.
Zu groß für ein kleines Geschäft.
Am Wochenende setzten wir uns ins Auto – mit dem Ziel einen kleinen Spaziergang in den Wäldern von Walldorf zu machen. Ich wollte die Energien fühlen und mich einspüren.

Es ging schon damit los, dass ich auf der fahrt einschlief. Unendliche Müdigkeit. Dann wurde ich schlagartig wach, weil es mir unbehaglich wurde – wir waren im Wald vor Walldorf.
Beim hineinfahren in die Stadt war ich über den Baustil überrascht – kleine bungalowartige Häuser, breite Straßen. Amerikanischer Stil.. und gleichzeitig Barackencharakter. Wir fuhren zu einem Waldstück, bei dem mein Mann die Bemerkung fallen ließ, dass er bei der Startbahn West Demonstration und den Widerständen dabei gewesen sei – sie hätten alle in diesem Wald stattgefunden….

Ein paar Worte nur.. doch die Informationen sickerten so langsam in mich ein… 

Auf einer Informationskarte in Walldorf sah ich dann die Gedenkstätte. Drei Jugendliche hatten 1972 beim Besuch ihrer Klasse in einem KZ auf einer Landkarte den Namen Walldorf – den Namen ihres Heimatortes – gelesen. Aussenstelle des KZ Natzweiler. Ein KZ im Elsass, dass ich vor einigen Monaten erst besucht hatte. Tief betroffen von der Energie die dort herrschte, inmitten eines der landschaftlich schönsten Gebiete des Elsass eingebettet und von Symbolen bis hin auf die ätherebene hermetisch abgeriegelt, lag wie unter einer energetischen Stahlglocke das KZ. Und zu dieser Stelle nun gehörte energetisch auch das Frauen-KZ Walldorf.

Auf dem Weg zu Fuß zur Gedenkstätte… kleine Häuser, im Barackenstil aneinandergeschmiegt. Und ich wunderte mich, wie offen sich  die Verletzungen der Erde  im Baustil – unbewusst von Architekten aufgegriffen – zeigen. Die Emotionale Prägung des KZ – des Terrors an den Frauen, der hier stattgefunden hatte, formte kleine Einfamilienhäuser in genau dem Baustil in dem die Holzhütten im Wald standen.

Wir gingen in den Wald. Lasen aufmerksam die Informationsschilder. Und ich spürte in den Wald hinein. Die ersten Meter waren sehr freundlich und licht. Viel aufarbeitungsarbeit war schon geschehen, das Danke für das Entdecken und Würdigen der Vergangenheit hatte Heilung gezeigt. Goldene Wege. Dann tiefer im Wald, eine Stelle… da saßen sie unter den Bäumen…. Zusammengekauert. In kurzen Kleidern.  Sich kleinmachend, damit man sie nicht findet. Ich fühlte hinein, ob es einfach die Emotionalen Schocks waren, die Umrisse und spürbare Eindrücke hinterlassen hatten – oder ob es ihre Seelen waren. Sie waren dort plötzlich gestorben, ihre Spiritualität, Brauchtum und Religion nicht gewürdigt, ihre Seele hatte nicht so Abschied nehmen können, wie sie es gewohnt waren.. Sie wussten nicht, dass sie die Ebenen gewechselt hatten,  und hatten sich einfach in die Wälder gekauert, weil sie dachten, sie sind sicher. Die Agonie  immer noch da… die Furcht um ihr Leben. Der schock, in dem sie sich befunden haben, ließ sie dort Sicherheit suchen. Dort, wo sie sich wohl jeden Tag gerne versteckt hätten.

Mein inneres Auge zeigte mir Gebäude, doch ich fand keine Hinweisschilder.

Wie so oft, wenn ich ein Gelände betrete, und die Wesen dieses Gebietes bitte, mir zu zeigen, was ich lernen soll, mir zu zeigen, was ich sehen soll, mir zu zeigen, was geheilt werden will….  so war ich auch hier vorsichtig mit dem, was ich sah..
überprüfte  meine Wahrnehmung…
 anhand des Baumwuchses, anhand der Bodenbeschaffenheit, suchte nach Signalen der Natur, ob auch sie mir zeigt, was stattgefunden hat.
Dünne Bäume, kreuz und quer ineinandergewachsen, in sich verwoben, gedreht…. eine Art Weg schimmerte durch das Laub..
Nach ein paar schritten ging ich auf Scherben und Steinresten, sah kleinere Hügel und Mauerreste, und wusste daher, dass meine inneren Bilder stimmen konnten.

Unsere Hündin, ein ungarischer Straßenhund-Findling, riss sich von der Leine los und fegte durch den Wald. Ich hatte beim Betreten des Waldes schon überlegt, ob ich sie mitnehmen soll – denn die 1700 Frauen die in diesem Lager lebten kamen zum größten Teil aus Ungarn. Die Energie ihres Heimatlandes mit sich bringend und an sie erinnernd als Sehnsucht nach Frieden und Geborgenheit.
Sie ist eine sehr sensitive Hündin, ein Anzeiger für Energien, die nicht stimmen.. sowohl emotionale Energien, Erdenergien als auch  Naturwesen und Kobolde wahrnehmend und sensibel in ihrem Ausdrücken dieser Energien. Sie, aus Ungarn stammend, war von Tierschutzorganisiationen nach Deutschland gebracht worden, um zu überleben. Und wir waren nun gemeinsam an der Gedenkstätte an einem Frauen-KZ… mit Frauen die aus Ungarn über Auschwitz nach Deutschland gebracht worden waren, um….

Und so tobte sie im Gehölz umher, und ich wusste dass sie von den Energien gehetzt war. Dann schepperte es, sie hat sich an den Scherben verletzt.  ihre Pfote war aufgerissen – die Größe der wunde unklar. Doch sie lief weiter im Kreis um dieses Gebiet herum, immer noch in einer Art rausch.
Erst nach einer Weile beruhigte sie sich… Wir entschieden, sofort aus dem Wald herauszugehen, denn für die Erstbegehung hatte ich genug gesehen und gefühlt. Träume und Intuition würden mir nun zeigen, ob und wie es nun weitergehen kann.

Nach ein paar Metern zurück zum Waldrand sah ich einen Nebenweg – er führte nach ein paar Schritten zu dem freigelegten Kellergewölbe in dem die gefangenen Frauen oft geschlagen und misshandelt wurden.
Eine Familie vor Ort,
In den Ruinen Blätter mit den Namen der Insassinnen, kleine Steine – wie es der Brauch ist – zum Gedenken an ihren Todesplatz auf ihre Namen aufgelegt…
ich schaute auf die Kellerreste, und während ich den Boden um mich herum fragte, welchen stein ich nehmen könne, um ihn in meiner Achtung mit einem Gebet um Vergebung hinlegen zu können, motzte der Junge  den Vater an, ob er ihn denn so beschissen finden würde, dass er ihm hier und überhaupt immer das Spielen verbieten würde.  Nie dürfe er spielen.
Ein merkwürdiges Erleben… wieder zeigte mir der Ort durch die Worte dieses Kindes, welcher Ton und Energien geherrscht hatte. Unbewusst ausgedrückt…  sehr klar. 

Wir trugen unsere Hündin ein Stück, doch sie wollte laufen, und so humpelte sie auf wunden Pfoten aus dem wald…

Und auf dem Weg zum Tierarzt, wo die Wunde später geklammert wurde, rollten die inneren Bilder vor mir.

Ich sah die Frauen, die sich zum Appell und zum wärmen im Kreis bewegten, sah die Wachmannschaft, wie sie das Gelände umkreiste – und unseren Hund wie er wie gehetzt im Kreis herumlief

Ich sah die Frauen, die mit geschundenen Körpern durch den Wald humpelten – und meine Hündin, die auf blutigen Pfoten humpelte.

Ich sah die  Frauen die eine Start- und Landebahn bauen sollten für das neueste Modell des Düsenjets, das die Nazis entwickelt hatten.

Ich sah die Startbahn West Gegner. Protestierend gegen den Ausbau des Flughafens um modernere Maschinen dort starten und landen zu lassen.

Eine Frau war, direkt nachdem der Zug in der Nähe von Frankfurt angekommen war, umgekommen (nach Augenzeugenberichten erschossen). Ein Polizist kam bei den Startbahn West Protesten ums Leben.

Die Baracken im Wald. Zusammengepfercht in Holzhütten.
Die Einfamilienhäuser die Barackenförmig aneinandergeschmiegt gebaut wurden.
Baracken im Wald, in denen die Startbahngegner lebten und ihren  Widerstand kundgaben

Aufgeladen mit den Emotionen all des Leides und der entsetzlichen Qualen, die diese Frauen erduldeten, um einem Fortschritt mit Zwangsarbeit zur Verfügung zu stehen.

Der Widerstand gegen Technik auf Kosten der Natur, auf eine nie zuvor gesehene Weise ausgetragen.

Emotionen, die sich nach Jahrzehnten die Bahn brachen.
Der Ort der den Widerstand formte.

Sich immer wieder zeigte….

Ich sah, wie sich Zeitfenster öffnen. Manchmal Jahrzehnte später ein Ausgleich erfolgt.
Die Emotionen, die an einem Ort gehütet wurden, sich zu dem Formen, was gefühlt und gewünscht worden war. Bis Mensch- oder  Tier sie ausdrückten – sichtbar machten.

Das innere Aufschreien der Frauen in dem  Frauen-KZ, die Hilflosigkeit und das aufbrauchen aller Kräfte für ein Fortschreiten eines Systems, das menschenunwürdig handelte und dieses menschenunwürdige mit weiterem  Fortschritt untermauen wollte–
fand einen Ausdruck im emotionalen Zusammenprallen des Widerstandes gegen Startbahn West.

Zeitverzögerte Reaktionen

Einer von vielen Orten, der die Energie gespeichert hat…
und sie immer wieder ausdrückt…
immer wieder die gleichen Muster zeigend, in Natur, Tier und Mensch,

bis bewusstsein eingetreten ist

Auf dass wir erkennen….

… die Energien.. Orte, Menschen und Natur heilen….

Am Eingang des Waldes steht eine Tafel mit einem jüdischen Sprichwort – als ich es gestern las, war ich sehr berührt, denn ich habe es einmal in einem für mich wichtigen Aufsatz zitiert:

„Das Geheimnis der Erlösung ist Erinnerung“  wie mir der Wald von Walldorf zeigte…wenn sie geschieht, ist diese Erlösung  für JEDEN und ALLES. Durch Raum und Zeit hindurch….  Octavia / 26.10.2009

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